Freitag 18.04.2008 21 Uhr Ausstellungseröffnung: Uta Schotten (Köln-Ehrenfeld), Malerei
23 Uhr Eröffnung unserer Parallelausstellung in der Galerie im Neptunbad
Was Uta Schotten auszeichnet, ist ihre Empfindsamkeit für das ungeschminkte Gesicht des Menschlichen. Jedes ihrer Bilder ist immer auch die Formulierung eines grundsätzlichen Menschenbildes, ein aufrichtiger Blick, der zugleich ein umunstößlicher Maßstab ist. Gegen die schwammige Spielerei mit dem Menschlichen setzt Uta Schotten in ihrer Malerei einen verbindlichen Umgang mit dem Menschen, den die moderne westliche Kultur, auch in der Kunst, in den letzten Jahrzehnten zunehmend verloren hat. (Jürgen Kisters)
Die Malerin blickt auf sich selbst und tut das mit schonungsloser Rückhaltlosigkeit. Sie stützt sich bei ihrem Vorgehen auf die Photographie, die doch scheinbar sichere Basisdaten liefern kann. Bald zeigt sie jedoch, dass das photographische Bild den Prozeduren der Malerei nicht standhalten kann; sie zersetzt die figürliche und mimetische Substanz der Motive. Der mögliche Naturalismus, der dem Photographieren innewohnen kann, wird allmählich aufgelöst und es verliert sich der häufig gesuchte Reiz, wenn die Malerei eine Photographie in ihrem Bereich transformiert. So scheint es dem Anliegen von Uta Schotten eher zu entsprechen, wenn man ihre Recherchen dort ansiedelt, wo die Bilder entstehen und wieder verschwinden. Die Farbtöne bleiben gebrochen, von Licht getränkt. Der Pinselstrich wird ganz sicher gesetzt und doch entsteht das Gefühl beim Betrachter, als ob der Pinsel das, was das Auge sieht, gleichsam abtastet , als ob er mit der Sensibilität von vorsichtigen Fingern versehen sei. (Prof. Siegfried Gohr)