Freitag 17.09.2004 21 Uhr Ausstellungseröffnung: Liliane Helsen (Antwerpen, Belgien), Malerei, Zeichnung
Tanzperformance: Lili la Romi (Antwerpen)
Liliane Helsen heeft zich gespecialiseerd in figuurlijke elementen welke de uitdagendheid en ingetogenheid van de vrouw combineren. Gezichten, armen en benen worden in grijze tinten subtiel aangezet waarna het totaal beeld met warme volle kleuren krachtig wordt vervolmaakt. Alles lijkt in actie te komen door roterende kleurlijnen.
Auf einer Künstlermesse in Antwerpen lernten Julitta und Winfried Kirches Liliane Helsen im vergangenen Jahr kennen. Und kurzerhand lud das Kölner Künstlerehepaar die belgische Malerin zu einer Ausstellung in ihre eigene Galerie nach Ehrenfeld ein. Dort, in der Galerie Ba, präsentiert sie derzeit eine Auswahl von Zeichnungen und Acrylbildern, die allesamt um das Thema Tanz kreisen. Der Tanz, in dem der Köper sich von den Gesetzten der Schwerkraft lösen will. Der Tanz als rituell befreiender Prozeß in einem Alltag, der den Menschen unweigerlich unliebsame Zwänge auferlegt. Und der Tanz als Sinnbild für die unaufhörliche Bewegtheit des Lebens schlechthin.
Vor drei Jahren hatte Liliane Helsen (Jahrgang 1954) auf der Suche nach neuen Lebensperspektiven den Flamenco kennen gelernt. Sie begann daraufhin selbst den aus dem andalusischen Volksgesang hervorgegangenen spanischen Volkstanz zu lernen und hat seitdem keine für sie erreichbare Tanzaufführung versäumt. Nur selbstverständlich, dass diese Erfahrung auch in ihrer Kunst den entsprechenden Eingang gefunden hat. Vor allem sind es die kleinen, leichthändig aufgeführten Zeichnungen, welche die explosive Energie des Flamenco zum Ausdruck bringen. Mit Schwung und Leichtigkeit ist die Pastellkreide über das Papier gehuscht, sichtbar gewordene Spur der tänzerischen Erkenntnis, dass das Leben ohnehin nur ein bewegtes, flüchtiges Ereignis ist. Die großen, mit expressiver Geste und satter Farbigkeit bemalten Leinwände wirken demgegenüber bemühter und schwerfälliger. Sie zeigen das Ringen der (weiblichen) Figur um Selbstbehauptung: mal wild-zerrissen, mal ungelenk-plump, immer von einem aggressiven Moment durchsetzt und in einer gewissen hysterischen Aufgeregtheit.
Drückt sich darin der (malerische) Versuch aus, eine Lebenskrise zu bewältigen und hinter sich zu lassen? Und leuchtet aus dem wütenden malerischen Ringen die Gewißheit, dass sich mit dem bewegten Gebrauch der Farben früher oder später auch das gelebte Leben (wieder) in Bewegung bringen lässt? Gerade die psychologische Dimension in Helsens Malerei gefällt Ausstellungsorganisatorin Julitta Kirches. “Man muss das Leben tanzen”, zitiert sie den Philosophen Friedrich Nietzsche zur Bestätigung, dass diese Bilder grundlegende existentielle Fragen berühren. (Jürgen Kisters)